Spinat


Spinat ist einer der ersten grünen Frühlingsboten in unseren Breiten.

Bei der Zubereitung von frischem Spinat und Jungspinat sollte eine Methode gewählt werden, die eine möglichst kurze Kochdauer garantiert, wie etwa kurz braten oder blanchieren. So bleiben die vielen positiven Wirkstoffe im Spinat erhalten, wie Folsäure, wertvolle Vitamine (B, C, E ,K) und Mineralstoffe wie Magnesium, Kalzium, Natrium, und Kalium, die für eine Regulierung des Blutdruckes nötig sind.

Spinat ist sehr kalorienarm und reich an Beta Carotin, das wegen seiner antioxidativen Eigenschaften bekannt ist, er ist ein perfektes Anti-Aging-Mittel!

Spinat ist sehr gesund, weil er so viel Eisen enthält? Stimmt nicht.

Der Eisengehalt von frischem Spinat ist mit 2,6 Milligramm auf 100 Gramm eher gering und bringt ernährungstechnisch auch nicht so viel, weil Spinat nämlich auch sehr viel Oxalsäure enthält, die das Eisen bindet.

Diese macht auch dieses ein wenig pelzige Gefühl im Mund, wenn Spinat mit einem Milchprodukt gegessen wird!

Der Ursprung der Legende um das viele Eisen im Spinat liegt in den neunziger Jahren des vorigen Jahrhunderts. Damals soll ein Lebensmittelanalytiker bei der Untersuchung von Spinat das Komma versehentlich um eine Stelle nach rechts gerückt und dem Gemüse somit den zehnfachen Eisengehalt attestiert haben.

Das jedenfalls behauptet zum Beispiel der englische Krebsspezialist T. J. Hamblin in einem Artikel, der 1982 im angesehenen British Medical Journal erschien - allerdings kann auch Hamblin die Originalquelle nicht angeben.

Ist vielleicht die Geschichte vom Ursprung der Legende selbst eine Legende? Jedenfalls galt Spinat fortan als besonders gesund, zum Leidwesen von Millionen Kindern. Denen hat die grüne Pampe auch nach 1929 nicht besser geschmeckt. In diesem Jahr erfand der Zeichner Elzie Segar die Comicfigur Popeye, dem der Genuss einer Dose Spinat immer zu übermenschlichen Kräften verhalf. Angeblich soll der gezeichnete Seemann den Spinatkonsum in den USA um ein Drittel gesteigert haben - das behauptet jedenfalls die Inschrift auf dem Popeye-Denkmal in der texanischen Spinatmetropole Crystal City.

"Als Eisenquelle hätte Popeye besser die Dosen verzehrt", lautet Hamblins sarkastisches Fazit.

Spinat - vor allem Jungspinat - schmeckt herrlich roh als Salat oder in einem grünen Smoothie! Wichtig beim Spinat ist, dass er nicht mehr aufgewärmt wird, wenn er einmal püriert ist - dabei entstehen Stoffe, die für uns nicht gesund sind! Bei Blattspinat ist das Auswärmen kein Problem!

Ich esse ihn auch sehr gerne als Füllung meiner Buchweizengalettes oder auch ganz normaler Palatschinken. Dazu nehme ich die dicken Stiele von den Spinatblättern weg (das ist das Mühsamste! ;-)) und wasche den Spinat sehr gut - er ist oft sandig. Dann schwitze ich eine Zwiebel und eine Zehe Knoblauch oder auch Jungzwiebel in Olivenöl ein wenig an, blanchiere in Zwischenzeit den Spinat ganz kurz. Der Spinat wird in einen Topf mit kochendem Wasser gegeben, bis er zusammenfällt - also wirklich nur ganz kurz - und dann kalt abgespült. Dadurch wird die Oxalsäure reduziert, die den Magen empfindlicher Menschen irritieren kann! Danach nur noch unter das Zwiebelgemisch heben und mit Salz, Pfeffer und ev. Kurkuma abschmecken!

Ich finde diese Füllung ideal eben für die Galettes oder Palatschinken, mit Schinken und ev. Mozarella gemeinsam in einem Blätterteig als Strudel und auch vermischt mit Quinoa oder Couscous, wenn es besonders schnell gehen soll! Couscous muss nur mit heißem Wasser oder Suppe übergossen werden und dann 10 Minuten ziehen - ist ideal zum Mitnehmen ins Büro!